Die Repression gegen kritische Medien in der Türkei und Nordkurdistan setzt sich unvermindert fort. Der Mitarbeiter der linken Zeitung „Atılım“ (Vorstoß), Eray Gözütok, wurde im Stadtteil Gazi des Istanbuler Bezirks Sultangazi festgenommen, während er die Zeitung verteilte. Anschließend wurde er zur Polizeidirektion Vatan in Fatih gebracht und nach seinem Verhör dem Haftrichter in Çağlayan vorgeführt. Ihm wird vorgeworfen, „Propaganda für eine Terrororganisation“ betrieben zu haben, woraufhin er ins Gefängnis in Silivri überführt wurde.

Die Zeitung „Atılım“ ist eine linke Wochenzeitung, die wiederholt Ziel von Kriminalisierung geworden ist. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden häufig von den türkischen Behörden beschuldigt, Mitglieder der linken MLKP zu sein und aufgrund ihrer Arbeit für die völlig legale Zeitung zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein prominentes Beispiel ist Hatice Duman, die ehemalige Chefredakteurin von „Atılım". Sie wurde 2002 festgenommen und wegen Mitgliedschaft in der MLKP sowie konstruierter Anschuldigungen zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie befindet sich mittlerweile seit über 21 Jahren in Haft.