Befähigung zur Selbstverteidigung
Die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) haben in Hesekê ein Frauenschutzzentrum eröffnet. Die Eröffnung wurde am Donnerstag mit einer eindrucksvollen Zeremonie gefeiert. An der Einweihungsfeier nahmen neben Kommandantinnen und Kämpferinnen der YPJ auch Vertreter:innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der Sicherheitskräfte (Asayîş), der Selbstverwaltung, des Frauenverbands Kongra Star, der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM), der armenischen und assyrischen Gemeinschaft und Angehörige von Gefallenen teil.
Die Einweihungsfeier begann mit einer Gedenkminute für die Gefallenen des Freiheitskampfes und einer Militärzeremonie der YPJ. Die Generalkommandantin Rohilat Efrîn hielt eine Ansprache, in der sie den Zweck des Frauenschutzzentrums erläuterte. Das Zentrum ist ein im Zuge der strategischen Neustrukturierung der YPJ auf einer Konferenz im Juni/Juli 2024 beschlossenes Projekt zur Förderung der Fähigkeit zur Selbstverteidigung von Frauen auf der Grundlage der Strategie des revolutionären Volkskrieges. Kommandantin Rohilat sagte, dass Frauen sich organisieren müssen, um sich gegen Gewalt, Besatzung und Angriffe zu verteidigen. Die Selbstverteidigung von Frauen stehe unter der Devise „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) und dafür sei das Frauenschutzzentrum eine zentrale Anlaufstelle.
Vermächtnis der Gefallenen
In ihrer Rede wies Rohilat Efrîn auf den langjährigen und mit großen Opfern geführten Kampf der YPJ seit 2011 hin und würdigte den Mut der Kämpferinnen, die in den vergangenen 13 Jahren ihr Leben im Widerstand gegeben haben. „Die Gefallenen haben sich den Besatzern entgegengestellt und uns ein großes Vermächtnis hinterlassen. Als Frauen organisieren und verteidigen wir uns auf Grundlage dieses Erbes“, so die Kommandantin. In der Zeit des im Nahen Osten ausgetragenen Dritten Weltkriegs sei die Fähigkeit zur Verteidigung eine strategische Aufgabe und Verantwortung.
Verantwortlich für die Verteidigung aller Frauen
Im Verweis auf den bevorstehenden Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November erklärte Kommandantin Rohilat Efrîn, dass der Bedarf von Frauen nach Wissen, Verteidigungsbewusstsein und Solidarität größer denn je sei: „Ohne dieses Bewusstsein, ohne Kampf und ohne Verteidigung können wir unser Dasein nicht fortsetzen. Das Frauenschutzzentrum ist als Hauptquartier verantwortlich für die Verteidigung aller Frauen in Nord- und Ostsyrien. In diesem Sinne werden Frauen sich für ihre Selbstverteidigung organisieren. Gleichzeitig werden wir unsere Erfahrungen mit Frauen aus dem Nahen Osten und der Welt teilen. Wir werden unseren Kampf zur Verteidigung der Werte und Errungenschaften unserer Revolution unter allen Umständen fortsetzen.“