Angriffe auf Minbic, Gefechte bei Girê Spî

In Minbic werden die Bombardements auf Wohngebiete eskaliert, der Militärrat meldet intensiven Beschuss aus der Besatzungszone. Im Kanton Firat wurde unterdessen ein neuer Durchbruchsversuch vereitelt.

Besatzer eskalieren Angriffe

Die türkische Armee und verbündete Dschihadistenmilizen haben erneut Wohngebiete in Minbic (Manbidsch) unter Beschuss gesetzt. Wie der Militärrat für den Kanton in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mitteilte, sind in mehreren Dörfern westlich und nordwestlich von Minbic-Stadt am späten Donnerstagabend über 70 Artilleriegeschosse eingeschlagen. Menschen seien nach bisherigem Stand nicht verletzt worden, jedoch hätten die Attacken Sachschäden in noch unbekanntem Ausmaß verursacht.

Insgesamt 74 Granaten seien in Wohngebieten in der Nähe der Kontaktlinie zwischen Autonomieregion und Besatzungszone eingeschlagen – allesamt abgefeuert in einem türkischen Stützpunkt im besetzten Ort Sheikh Nasser (ku. Şêx Nasir) nordwestlich von Minbic. „Wir sehen schon länger eine Intensivierung der Angriffe auf unsere Region“, betonte der Militärrat. Diese Militärgewalt zielte auf eine Ausweitung der von der Türkei und ihren islamistischen Partnern betriebene Besatzungszone in Nordsyrien ab.

Gefechte und Artillerieeinschläge nahe Girê Spî | Video: Hawarnews

Erneuter Durchbruchsversuch zum Kanton Firat

Unterdessen meldeten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) einen neuerlichen Durchbruchsversuch zum Kanton Firat. Ziel der gescheiterten Infiltration durch Söldner der sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) sei erneut das Dorf Abdouki (auch Abdi Kuy, ku. Ebdokî) gewesen, das etwa 15 Autominuten westlich der seit 2019 von der Türkei besetzten Stadt Girê Spî (Tall Abyad) und am Rande der Straße nach Kobanê liegt. Die QSD bemerkten das feindliche Manöver eigenen Angaben nach rechtzeitig und nahmen die „Eindringlinge“ ins Visier. Die Gefechte, die daraufhin ausbrachen, dauerten am Freitagmorgen noch an, weitere Details liegen noch nicht vor. Bereits am Montag hatte es in Abdouki einen Durchbruchsversuch gegeben, der von den QSD vereitelt wurde.