WPF kritisiert Repression gegen kurdische Presse

Das weltweite Netzwerk Women Press Freedom kritisiert die systematische Repression gegen kurdische Medien in der Türkei. Die am Vortag festgenommenen Journalist:innen müssten sofort und bedingungslos freigelassen werden.

Women Press Freedom

Das weltweite Netzwerk Women Press Freedom (WPF) hat die jüngsten Festnahmen kurdischer Journalist:innen in der Türkei verurteilt. „Dieses harte Vorgehen ist Teil einer zunehmenden systematischen Repression, bei der die kurdische Presse unerbittlich verfolgt wird“, erklärte die Organisation in einer Mitteilung. Die Betroffenen seien sofort und bedingungslos freizulassen, forderte Women Press Freedom.

Reyhan Hacıoğlu, Necla Demir, Rahime Karvar, Ahmet Güneş, Vedat Örüç und Welat Ekin sind am Freitag bei polizeilichen Razzien in Istanbul, Mersin und Wan (tr. Van) festgenommen worden. Hintergrund ist ein von der Generalstaatsanwaltschaft Istanbul unter dem Label „Terrorismus“ geführtes Ermittlungsverfahren, teilte der kurdische Journalistenverein DFG mit. Ihre Wohnungen wurden akribisch durchsucht und Datenträger beschlagnahmt.

Worum es in dem Verfahren gegen die Journalist:innen, darunter Mitarbeitende der Zeitung „Yeni Yaşam“, genau geht, ist derweil noch unklar. Die Ermittlungsakten unterliegt einer Geheimhaltungsklausel, darüber hinaus wurde ein 24-stündiges Anwaltsverbot angeordnet. Erst im Laufe des Tages sollen sie von der Staatsanwaltschaft befragt werden, erfuhr DFG aus Anwaltskreisen.

Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens führte die Polizei auch Razzien bei den Istanbuler Produktionsfirmen „Martı“ und „Güncel“ durch. Dabei wurden die Türen zu den Räumlichkeiten aufgebrochen und sämtliche Computer sowie Festplatten beschlagnahmt. Gegenüber Anwält:innen weigerte sich die Behörde, eine Begründung für das Vorgehen zu nennen.