Solidarität mit Nachrichtenagentur ETHA

Gestern wurden bei einer Razzia in den Redaktionsräumen der Nachrichtenagentur ETHA (Etkin Haber Ajansı) sieben Personen, darunter sechs Journalist*innen, festgenommen. Die HDP fordert ihre sofortige Freilassung.

Der stellvertretende HDP-Vorsitzende und Verantwortliche der Partei für Presse- und Medienwesen, Azad Barış, hat sich mit einer schriftlichen Stellungnahme zur gestrigen Razzia bei der Nachrichtenagentur ETHA zu Wort gemeldet. Barış erklärt, dass die Pressefeindlichkeit der AKP-Regierung mit diesem Vorgehen einmal mehr ans Tageslicht gerückt ist. Er fordert die sofortige Freilassung der Festgenommenen und ergänzt: „Trotz aller Drohungen haben die Mitarbeiter*innen von ETHA überall dort in Kurdistan, wo die Mainstreammedien sich weggeduckten, hingeschaut und darüber berichtet. Sie haben nie Abstriche von ihrem Anspruch gemacht, ihre journalistische Arbeit richtig zu leisten.“

„Journalismus ist kein Verbrechen“

Auch die Plattform der Journalistinnen Mesopotamiens hat eine Stellungnahme zu der Razzia und den Festnahmen bei ETHA veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Türkei ist das Land, in welchem weltweit die meisten Journalist*innen hinter Gittern sitzen. Wer als Journalist*in arbeitet, kann sich in diesem Land nicht mehr sicher fühlen. Wegen den Artikeln, die sie geschrieben haben, sitzen dutzende von ihnen hinter Gittern. Andere waren gezwungen, das Land zu verlassen und woanders Asyl zu beantragen. Auf offener Straße werden Journalist*innen in diesem Land angegangen, weil sie von den Regierenden auf die Zielscheibe gesetzt wurden. Dass es nun bei der Nachrichtenagentur ETHA zu einer Razzia kommt, ist kein Zufall. Doch die Journalist*innen, die sich trotz aller Repression dieser Regierung nicht beugen, die weiterhin mit der Kraft der Bevölkerung die freie Presse vertreten, werden nicht schweigen und können nicht zum Schweigen gebracht werden. Unsere von euch festgenommenen Kolleg*innen sind diejenigen, welche stets die Wahrheit an die Öffentlichkeit tragen. Wir machen klar, dass wir unsere Solidarität mit der freien Presse ausbauen und unseren Freund*innen zur Seite stehen werden. Journalismus ist kein Verbrechen. Die festgenommenen Journalist*innen müssen umgehend freigelassen werden.