Repression gegen Journalisten im Februar

Im Februar sind in der Türkei und Nordkurdistan zwölf Journalisten wegen ihrer Arbeit festgenommen und ein Journalist inhaftiert worden, berichtet der Journalistenverein DFG in seinem Monatsbericht.

Der Journalistenverein Dicle-Firat (Dicle Fırat Gazeteciler Derneği, DFG) hat einen Monatsbericht über die Repression gegen Journalist*innen in der Türkei veröffentlicht. Der Verband protestierte gegen die Festnahmen von Journalist*innen, die das Geschehen an der griechisch-türkischen Grenze dokumentieren.

Über 100 inhaftierte Medienschaffende

In dem Bericht ist von über 100 inhaftierten Journalist*innen die Rede. Zuletzt wurden der Redakteur Alptekin Dursunoğlu von Yakın Doğu Haber und der Chefredakteur von Oda-TV, Barış Terkoğlu, sowie die Korrespondentin Hülya Kılınç für einen Bericht inhaftiert. Die Internetseite von Oda TV wurde blockiert. Dutzende Journalist*innen stehen zurzeit vor Gericht und sind von einer Inhaftierung bedroht. Der Journalistenverband erklärt hierzu: „Die Machthaber wissen, dass sie die Menschen, die im Namen der Freiheit Journalismus betreiben, auf diese Weise nicht einschüchtern können.“

Es herrscht Zensur

Weiter berichtet der DFG, dass nach den schweren Gefechten in Idlib das Internet eingeschränkt und manche soziale Medienkanäle vollständig geschlossen wurden. Die türkische Telekom trug zur Zensur bei, indem sie den Zugang zum Internet auf Anordnung des Staates verlangsamte.

Bilanz für Februar

Festgenommene Journalist*innen: 12
Inhaftierte Journalist*innen: 1
Angriffe auf Journalist*innen: 3
Eröffnete Ermittlungsverfahren gegen Journalist*innen: 2
Eröffnete Gerichtsverfahren gegen Journalist*innen: 1
Urteile gegen Journalist*innen: 6 (fünf Personen wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, eine Person erhielt eine Geldstrafe)
Andauernde Verfahren gegen Journalist*innen: 15 Verfahren gegen 71 Journalist*innen
Blockierte Seiten: 1 (JinNews)
Inhaftierte Journalist*innen 111