Politische Repression in der Türkei
Die Journalistin Lütfiye Burcu Kara und zwei weitere Personen sind in Izmir aus politischen Gründen verhaftet worden. Am Mittwochmorgen waren insgesamt vier Betroffene bei Razzien in Privatwohnungen und in der Redaktion der kommunistischen Zeitschrift Mücadele Birliği festgenommen worden. Die Festnahmen basierten offenbar auf Aussagen „geheimer Zeugen“.
Im Polizeiverhör wurden die Festgenommenen zu ihrer Teilnahme an Kundgebungen und Friedhofsbesuchen und verteilten Flugblättern befragt. Lütfiye Burcu Kara, die als Korrespondentin für Mücadele Birliği arbeitet, wurde ihre journalistische Tätigkeit vorgehalten. Die Polizei fragte sie unter anderem, warum sie über Protestaktionen berichtet und ständig in der Redaktion ist.
Nach den Polizeiverhören wurden die vier Festgenommenen am Freitag einem Haftrichter vorgeführt. Eine Person wurde gegen juristische Meldeauflagen freigelassen, gegen die anderen erging Haftbefehl wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Bei den Verhafteten handelt es sich neben Lütfiye Burcu Kara um Cemal Kara, der Mitglied im Revolutionären Studierendenverband (Devrimci Öğrenci Birliği) ist, sowie um Evrim Özten von der Baugewerkschaft Yapı Yol İş Sendikası.
Die Zeitschrift „Mücadele Birliği“
Die Zeitschrift Mücadele Birliği, übersetzt „Einheit im Kampf“ gilt als legale, der illegalisierten kommunistischen Partei TKEP-L nahestehende Publikation. Die TKEP-L mit ihrer Guerillaorganisation GBL gehört zu den internationalistischen, der kurdischen Frage solidarisch gegenüberstehenden Kräften und ist Mitglied in den Vereinigten Revolutionären Kräften der Völker (HBDH), einem antifaschistischen, revolutionären Bündnis aus sozialistischen, kommunistischen und libertär-sozialistischen Gruppen im gemeinsamen Kampf gegen den türkischen Kolonialismus in Kurdistan und das AKP/MHP-Regime und seine kapitalistischen Handlanger.