Journalistin Tuba Bulut aus Gefängnis entlassen

Die seit Dezember 2018 inhaftierte kurdische Journalistin Tuba Bulut ist aus dem Gefängnis entlassen worden.

Die kurdische Journalistin Tuba Bulut ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Bulut, die Mitarbeiterin der pluralistischen Tageszeitung Yeni Yaşam Gazetesi ist, war am 22. Dezember 2018 nach einer Razzia in ihrer Wohnung im Istanbuler Gazi-Viertel festgenommen und anschließend wegen Terrorvorwürfen inhaftiert worden. Konkret wurde ihr „Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation“ vorgeworfen. Das Gericht begründete seine Entscheidung damals mit Beiträgen der Journalistin in den sozialen Medien, abgehörten Telefonaten aus den Jahren 2011 und 2012 sowie beschlagnahmten Büchern und Zeitschriften.

Im Zuge eines Haftprüfungsverfahrens ordnete ein Gericht am Montag die Freilassung von Bulut an. In den Abendstunden konnte sie das Frauengefängnis in Bakirköy verlassen.

Türkei: Größtes Gefängnis für Journalisten

Die Initiative Freier Journalist*innen (Özgür Gazeteciler İnisiyatifi, ÖGİ) hat Anfang Juli eine Bilanz zur Pressefreiheit in der Türkei für das erste Halbjahr 2019 veröffentlicht. Demnach befanden sich bis Ende Juni 154 Journalisten im Gefängnis, 34 wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres festgenommen, elf verhaftet, gegen 29 Journalisten wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, acht Journalisten wurden angeklagt, 287 Journalisten mussten sich vor Gericht verantworten, 41 Journalisten wurden zu insgesamt 119 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, 22 Journalisten wurden aus der Haft entlassen, zwei Journalisten wurden des Landes verwiesen. In einer Medieneinrichtung fand eine Durchsuchung statt.