Journalist Idris Sayılğan zu acht Jahren Haft verurteilt

Ein türkisches Gericht hat den Journalisten Idris Sayılğan wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt.

In der nordkurdischen Provinz Mûş ging am Freitag der Prozess gegen den Journalisten Idris Sayılğan zu Ende. Sayılğan, ein Korrespondent der per Staatsdekret geschlossenen Nachrichtenagentur Dicle Haber Ajansı (DIHA), sitzt bereits seit dem 24. Oktober 2016 aufgrund seiner Tätigkeit als Journalist in Untersuchungshaft. Wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Terrorpropaganda wurde er zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten verurteilt.

Bevor er zu seiner Verteidigung überging, erklärte Sayılğan, dass er nach der Überstellung in die Haftanstalten von Panos (Patnos) und Mûş einer Nacktuntersuchung unterzogen und Folter ausgesetzt worden ist. Beides brachte er zur Anzeige. Zu seiner Verteidigung sagte der Journalist anschließend:

„2015 begann ich als Journalist zu arbeiten. Nach zehn Monaten in Mûş ging ich zunächst nach Wan, anschließend nach Agirî (Ağrı). Während meiner Tätigkeiten in Mûş und Wan wurden meine Telefongespräche nicht abgehört, in Agirî sind meine Telefonate illegal abgehört worden. Dabei wurden meine Quellen enttarnt. Somit wurde der von der Pressefreiheit umfasste Informantenschutz rechtswidrig unterlaufen. Die gegen mich erhobenen Anklagepunkte entsprechen nicht der Wahrheit. Ich akzeptiere die Kriminalisierung meiner Aktivitäten im Rahmen journalistischer Tätigkeiten nicht und fordere meine Freilassung“.