Journalist Aziz Oruç verhaftet

Der Journalist Aziz Oruç ist in der Türkei wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden.

Gegen den kurdischen Journalisten Aziz Oruç ist Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird von den türkischen Behörden die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen.

Aziz Oruç war am 11. Dezember in Bazîd (Doğubayazıt) in der nordkurdischen Provinz Agirî (Ağrı) festgenommen worden. Davor hat er ungefähr drei Jahre lang in Südkurdistan als Journalist gearbeitet.

Vor seiner Festnahme in der Türkei hatte Oruç versucht, vom Iran aus über Armenien nach Europa zu gelangen, um politisches Asyl zu beantragen. An der armenisch-iranischen Grenze wurde er festgenommen und gefoltert. Ein daraufhin aus der Not heraus gestelltes Asylgesuch wurde erst gar nicht an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Stattdessen wurde Oruç an iranische Sicherheitskräfte übergeben. Nach einer weiteren Festnahme auf iranischer Seite der Grenze, erneuter Folter und einer Geldstrafe wurde Oruç schließlich barfuß im türkischen Grenzgebiet ausgesetzt. Dort gelang es ihm, Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und eine frühere Kollegin zu erreichen und um Hilfe zu bitten. Daraufhin begaben sich die verständigten Lokalpolitiker Abdullah Ekelek und Muhammet Ikram Müftüoğlu zu dem Ort, den Aziz Oruç inzwischen halb erfroren erreicht hatte. Als sie nach einer Erstversorgung des Journalisten am Straßenrand auf ein Taxi warteten, das Oruç zu seiner Familie bringen sollte, wurden sie plötzlich zu Boden geworfen und mit auf dem Rücken gefesselten Händen von der türkischen Polizei festgenommen. Seit diesem Zeitpunkt befand sich Aziz Oruç in Gewahrsam. Ekelek und Müftüoğlu sitzen unterdessen im Gefängnis. Gegen sie wurde Untersuchungshaft wegen Terrorismusvorwürfen angeordnet.

Über die Website change.org haben über 200 Kolleginnen und Kollegen eine Kampagne für die Freilassung des Journalisten gestartet.