Die Festnahmedauer der Journalisten Idris Sayilgan und Naci Kaya ist verlängert worden. Die beiden Korrespondenten der Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) sind am Samstag in Edirne in der Westtürkei festgenommen worden, als sie die Geschehnisse an der türkisch-griechischen Grenze verfolgten. Sie wurden am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies von der türkischen Militärpolizei (Jandarma) in Gewahrsam genommen und zur Kommandantur in Edirne verbracht. Ihnen wird vorgeworfen, sich unerlaubter Weise in militärischem Sperrgebiet aufgehalten und Filmaufnahmen gemacht zu haben. Sayilgan war erst Ende November nach mehr als drei Jahren in Haft aus dem Gefängnis entlassen worden.
In Edirne halten sich Tausende Schutzsuchende auf, die in die EU ausreisen wollen. Der türkische Staat hat sie als Druckmittel gegen Europa an die Grenze transportiert, um Unterstützung für die Besatzung der syrischen Region Idlib und seine Expansionspolitik zu erhalten.
Sputnik-Mitarbeiter freigelassen
Vier am Sonntag festgenommene Mitarbeiter der russischen Nachrichtenagentur Sputnik sind unterdessen wieder freigelassen worden. Das Istanbuler Büro wurde von der Polizei durchsucht.
Hintergrund ist offenbar ein Artikel mit dem Titel „The Stolen Province: Why Turkey Was Given A Corner Of Syria By France 80 Years Ago” (Gestohlene Provinz: Warum überließ Frankreich vor 80 Jahren einen Teil Syriens der Türkei ?), der am Vortag bei Sputnik International erschien und sich mit der türkischen Annexion der ehemals syrischen Provinz Hatay befasst.