Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) berichtet, soll ihr Korrespondent Idris Sayilgan noch heute aus der Untersuchungshaft im Gefängnis von Edirne entlassen werden. Sein Anwalt habe Haftbeschwerde beim regionalen Berufungsgericht Erzurum eingelegt, der „mangels Vorliegens eines dringenden Tatverdachtes” stattgegeben wurde.
Der Journalist war vergangenen Samstag in der westtürkischen Provinz Edirne von der Militärpolizei festgenommen worden, als er die Geschehnisse am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies verfolgte. Ihm wurde vorgeworfen, sich unerlaubt in militärischem Sperrgebiet aufgehalten und Filmaufnahmen gemacht zu haben.
Am Montag wurde Sayilgan verhaftet und ins F-Typ-Gefängnis in der westtürkischen Stadt überstellt. Das zuständige Gericht begründete die Entscheidung damit, dass der MA-Korrespondent gegen seine Meldeauflagen verstoßen habe. Sayilgan war erst Ende November nach mehr als drei Jahren in Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Sobald die Gerichtsentscheidung bei der Gefängnisleitung eintrifft, soll die Haftentlassung erfolgen.
Naci Kaya, der ebenfalls Korrespondent der kurdischen Nachrichtenagentur MA ist und gemeinsam mit Sayilgan am Samstag festgenommen worden war, wird mindestens zwei weitere Tage im Gewahrsam gleiben. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Edirne ebenfalls vor, sich in der Sperrzone im Grenzgebiet aufgehalten zu haben.