Die türkische Militärpolizei nahm am Montag in der westtürkischen Provinz Edirne systematisch Journalist*innen fest, die das Geschehen am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies dokumentierten. Neun von ihnen wurden mittlerweile auf freien Fuß gesetzt. Naci Kaya, Korrespondent der kurdischen Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA), wird mindestens zwei weitere Tage im Gewahrsam gleiben. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Edirne vor, sich unerlaubt in militärischem Sperrgebiet aufgehalten und Filmaufnahmen gemacht zu haben. Der Korrespondent der in Südkurdistan ansässigen Nachrichtenagentur Rudaw, Rawîn Sterk, und sein Kameramann Mehmet Şirin Akgün sollen heute der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden.

Offensichtlich versucht das Erdoğan-Regime durch Repression gegen Journalist*innen die Hoheit über die Bilder von der Grenze zu bekommen und damit die Drohkulisse gegen die EU weiter auszubauen.