Gedenken an ermordeten Journalisten Rizgar Deniz

Vor vier Jahren starb der kurdische Journalist Rizgar Deniz an den Verletzungen, die er in Ostsyrien bei einem IS-Anschlag im Zuge der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ erlitten hatte. An seinem Grab in Mexmûr ist an ihn erinnert worden.

Im Geflüchtetenlager Mexmûr in Südkurdistan ist dem Journalisten Rizgar Deniz (Rizgar Adanmış) gedacht worden. Der Medienschaffende starb am 18. Dezember 2017 an den Folgen seiner schweren Verletzungen, die er zwei Monate zuvor in Ostsyrien erlitten hatte. Rizgar Deniz verfolgte für mehrere kurdische Medieneinrichtungen in Deir ez-Zor die finale Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen den IS. Am 12. Oktober 2017 verübte die Terrorgruppe einen Bombenanschlag in der Region. Elf Menschen, darunter die Medienschaffenden Hogir Mihemed und Dilîşan Îbîş, waren auf der Stelle tot. Rizgar Deniz und 43 Personen wurden bei dem Attentat verletzt.

Rizgar Deniz wurde 1991 in Sêrt (Siirt) in Nordkurdistan geboren. Im Zuge der staatlichen „Aufstandsbekämpfung“ gegen die kurdische Befreiungsbewegung und den Dorfverbrennungen durch das türkische Militär wurde die Familie 1993 aus ihrer Heimat vertrieben. Zunächst floh sie Richtung Botan, im Jahr 1996 zog sie weiter nach Südkurdistan. Zwei Jahre später ließen sich die Eltern von Rizgar Deniz mit den Kindern in Camp Mexmûr nieder, das damals errichtet worden war.

Der Grabbesuch zum vierten Todestag von Rizgar Deniz war emotional und intensiv. Seine Mutter Meryem Adanmış küsste den Grabstein und vergoss einige Tränen, bevor sie eine kurze Rede hielt. „Rizgar wollte die Stimme seines Volkes und aller Unterdrückten sein, deshalb richtete er seinen Lebensweg nach der Freiheit aus. Er hatte einen Leitspruch, der lautete: ‚Ich werde mich so gut es geht schützen. Aber sollte auch nur ein einziges Foto das Schicksal des kurdischen Volkes zum Positiven wenden, würde ich ohne nachzudenken sterben.‘ Er hatte einen starken Willen und ein großes Selbstvertrauen.“

Meryem Adanmış (zweite von rechts) steht vor dem Grabstein ihres Sohnes

Die Journalistin Jiyan Pîran richtete ebenfalls einige Worte an die Anwesenden. Sie beschrieb Rizgar Deniz als einen mutigen Verfechter der freien kurdischen Presse, der stets an den vordersten Kriegsfronten im Einsatz gewesen sei. „Er tat dies, um die Revolution von Rojava und im Besonderen die Frauenrevolution zu dokumentieren und seine Bilder der Welt zugänglich zu machen. Als seine Freundinnen und Freunde gilt unsere Verbundenheit dem Ideal von Rizgar Deniz und dem Weg, den er hierfür bestritt.“