Dokumentarfilmerin Sibel Tekin in Ankara verhaftet

Die Dokumentarfilmerin Sibel Tekin ist wegen „Mitgliedschaft in einer Organisation“ in Ankara verhaftet worden. Im Verhör wurde sie unter anderem nach Aufnahmen aus Dersim befragt.

Die in der Nacht auf Freitag in ihrer Wohnung in Ankara festgenommene Dokumentarfilmerin Sibel Tekin ist als vermeintliche „Terroristin“ verhaftet worden. Der Filmemacherin wird „Mitgliedschaft in einer Organisation“ vorgeworfen. Im staatsanwaltschaftlichen Verhör wurde Tekin unter anderem zu Aufnahmen befragt, die sie 2013 in Dersim gemacht hatte. Tekin wurde nach der Verlesung des Haftbefehls in den Gefängniskomplex Sincan überstellt.

Bei der nächtlichen Durchsuchung ihrer Wohnung beschlagnahmte die Polizei zwei Computer, Speicherplatten, eine Kamera und mehrere Bücher.

Sibel Tekin ist 1977 in Kırşehir geboren und als Archivarin von Ankara bekannt. Sie hat zahlreiche gesellschaftliche Ereignisse mit ihrer Kamera dokumentiert, so etwa den Gezi-Aufstand, den Tekel-Streik und den Anschlag vom 10. Oktober 2015 in Ankara. Anlass für ihre Festnahme war offenbar die Aufnahme eines Polizeitransporters bei den Filmarbeiten für eine Dokumentation über die Zeitumstellung im Sommer und Winter. Tekin hat unter anderem für den staatlichen Sender TRT gearbeitet.