Aktuell befinden sich 187 Medienschaffende in der Türkei in Haft. Das gab die Initiative freier Journalist*innen (Özgür Gazeteciler İnisiyatifi, ÖGİ) auf einer Pressekonferenz in der Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD in Amed (Diyarbakır) bekannt. Die Bilanz der Rechtsverletzungen im Medienbereich wurde auf Kurdisch von der Journalistin Roza Metina sowie auf Türkisch von Hakkı Boltan, dem Sprecher der Initiative, verlesen.
In dem Bericht wird darauf aufmerksam gemacht, dass alle Medieneinrichtungen, die nicht im Sinne der staatlichen Politik berichten, geschlossen oder funktionsunfähig gemacht worden sind. Der Ausnahmezustand ist zwar offiziell aufgehoben worden, aber über entsprechende Gesetze zum Dauerzustand gemacht worden, heißt es in der ÖGI-Bilanz. Die Repression gegen freie Medien hält unvermindert an.
Im Monat August befanden sich nach Angaben der Initiative 187 Journalistinnen und Journalisten in türkischen Gefängnissen. Sechs Journalisten wurden festgenommen, vier Journalisten wurden verhaftet, acht Journalisten wurden angeklagt, zwei Journalisten wurden zu jeweils sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und einem inhaftierten Journalisten wurde ein Kommunikationsverbot auferlegt.