Zeuge mutmaßlicher Hinrichtung massiv gefoltert

Ahmet Yoldaş, der vermutlich Zeuge der extralegalen Hinrichtung von Mücahit Yılmaz am 21. Juli in Amed wurde, ist in einem türkischen Militärkrankenhaus operiert worden. Dorthin war er nach seiner Festnahme verschleppt worden.

Am 21. Juli ist Mücahit Yılmaz allem Anschein nach in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed (Diyarbakir) von türkischen Sicherheitskräften extralegal hingerichtet worden. Nach Augenzeugenberichten spricht alles dafür, dass der Kurde von Polizisten mutwillig erschossen wurde (ANF berichtete).

Die Tat ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in der Wohnung des Ehepaares Ahmet und Birsen Yoldaş im Stadtteil Bağlar. Beide sind vermutlich Zeugen der extralegalen Hinrichtung und wurden nach der Tat festgenommen. Birsen Yoldaş befand sich noch bis gestern in der Antiterrorzentrale der Bezirkspolizeidirektion. Nach einer Vernehmung wurde sie am Abend entlassen. Ihr Mann Ahmet Yoldaş befindet sich weiterhin in einem Militärkrankenhaus in Amed. Dorthin war er infolge schwerer Foltereinwirkung in seiner Wohnung und anschließend in einem Polizeifahrzeug verlegt worden.

Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) berichtet, ist Yoldaş aufgrund einer Fraktur des Großzehengrundgelenks und Brustkorbverletzungen operiert worden. Er darf die militärische Einrichtung nicht verlassen und befindet sich unter ärztlicher Beobachtung. Was ihm zum Vorwurf gemacht wird, ist nicht bekannt.

Der Leichnam des getöteten Mücahit Yılmaz wurde unterdessen noch immer freigegeben. Er wird weiterhin im Bildungs- und Forschungskrankenhaus von Diyarbakir aufbewahrt - trotz positivem Abgleich einer DNA-Probe von seinen Eltern.