Seit inzwischen zwei Wochen wehren sich im T-Typ-Gefängnis der zentralanatolischen Provinzhauptstadt Aksaray die drei politischen Gefangenen Bişar Bilen, Muhammed Fatih Bingöl und Ümit Temur mit einem Hungerstreik gegen den militärischen Zählappell, zu dem die Anstaltsleitung sie zwingen will. Vor einer Woche haben sich mit Bahattin Çelebi und İhsan Taşdelen zwei weitere Insassen dem Protest angeschlossen.
Die Gruppe will mit dem Hungerstreik die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Situation lenken. Denn mittlerweile wurden alle fünf Gefangenen in Einzelzellen verlegt. „Obwohl sie bereits durch den Nahrungsentzug geschwächt sind und jeweils fünf Kilogramm Körpergewicht verloren haben, werden sie ohne Begleitperson auf den Hof gelassen. Die fünf fürchten um ihre Sicherheit“, erklärt Çeto Bilen, Vater des Gefangenen Bişar Bilen.
Im letzten Telefonat mit seinem Sohn habe Çeto Bilen zudem erfahren, dass sich der Gefängnisarzt weigere, Untersuchungsberichte über die körperliche Misshandlung der Gefangenen durch das Personal zu erstellen. Bişar Bilen und seine Mitstreiter wurden bereits mehrfach vom Wachpersonal angegriffen und geschlagen. Auch Beschwerden bei der Anstaltsleitung führten bisher zu keinem Ergebnis. Die systematische Repression dauert seit Ende Februar an. Damals wurde die Gruppe aus einem Gefängnis in Tarsus nach Aksaray zwangsverlegt. „Seit mein Sohn und seine Mitgefangenen dort eintrafen, werden sie diskriminiert, bedroht und misshandelt“, sagt Çeto Bilen.