Hungerstreik politischer Gefangener in Aksaray

In der türkischen Vollzugsanstalt Aksaray sind drei politische Gefangene in einen Hungerstreik getreten. Sie wehren sich gegen den von der Anstaltsleitung geforderten militärischen Zählappell und wurden vom Wachpersonal angegriffen.

Im T-Typ-Gefängnis der zentralanatolischen Provinzhauptstadt Aksaray sind drei politische Gefangene im Hungerstreik. Das teilte Bişar Bilen, einer der drei Gefangenen, seinem Vater Çeto Bilen in einem Telefongespräch mit. Bei den anderen beiden Gefangenen handelt es sich um Mehmet Fatih Bingöl und Ümit Temur. Mit dem Hungerstreik wehren sie sich seit dem 17. Juli gegen den militärischen Zählappell, zu dem die Anstaltsleitung sie zwingen will.

Wie Çeto Bilen mitteilt, ist sein seit zwölf Jahren inhaftierter Sohn vom Vollzugspersonal misshandelt worden. Sein Sohn sei bereits im Gefängnis von Tarsus gegen den Zählappell im Hungerstreik gewesen und im Februar nach Aksaray verlegt worden. Beim letzten Gespräch mit seinem Sohn habe dieser einen Verband an der Hand getragen und erklärt, dass er von Wächtern angegriffen wurde und sich in einer Einzelzelle befinde.

Weiter erklärt Çeto Bilen: „Mein Sohn wurde vor zwei Wochen in eine Sechs-Personen-Zelle gebracht. Bei unserem Telefongespräch am Freitag sagte er, dass die Wächter die Gefangenen zum Zählappell im Stehen zwingen wollten. Dagegen hätten sie sich gewehrt und seien in einen Hungerstreik getreten. Das haben sie der Gefängnisverwaltung schriftlich mitgeteilt. Danach haben Wächter die Zelle überfallen und ihn sowie zwei seiner Freunde angegriffen, sie wurden in Einzelzellen gebracht.“

Çeto Bilen appelliert an Menschenrechtsorganisationen und wünscht sich Unterstützung für seinen Sohn und dessen Mitstreiter.