Situation in den Gefängnissen der Türkei spitzt sich weiter zu

War die Türkei seit je her immer wieder Ziel von Kritik, was die Einhaltung der Menschenrechte betraft, spitzt sich die Lage in den Gefängnissen seit Verhängung des Ausnahmezustands weiter zu.

Seit einigen Wochen sind deshalb in verschiedenen Gefängnissen der Türkei Gruppen politischer Gefangener in den Hungerstreik getreten. Diese haben mittlerweile ein kritisches Maß erreicht. Allein im Gefängnis von Şakran ist eine Gruppe mittlerweile seit 44 Tagen im Hungerstreik. Ihr Zustand soll kritisch sein, wie auch der Zustand von mindestens 2 Gefangenen im Gefängnis von Edirne, die ebenfalls im Hungerstreik sind.

Aus Solidarität mit den Hungerstreikenden haben inhaftierte Abgeordnete erklärt, sich ab dem 1. April für 5 Tage dem Hungerstreik anschließen zu wollen. Im Gefängnis von Silivri gaben Meral Danış Beştaş, Ayhan Bilgen und Nihat Akdoğan, alle drei sind Abgeordnete der HDP, eine entsprechende Erklärung ab. Im Gefängnis von Edirne werden der Co-Vorsitzende der HDP Selahattin Demirtaş und der Abgeordnete Abdullah Zeydan sich anschließen, im Gefängnis von Silivri wird Sebahat Tuncel, Co-Vorsitzende der DBP, sich anschließen. Auch Nasrullah Kuran und Çetin Arkaş, beide ehemals auf Imrali jetzt in Silivri, so wie İnan Kızılkaya, Chefredakteur der staatlicherseits zwangsgeschlossenen Zeitung Özgür Gündem, werden sich am 1. April dem Hungerstreik anschließen. Burcu Çelik, Mitglied der HDP und Sprecherin für den Fachbereich Gefängnisse erklärte: „ Die Lage ist kritisch. Es gilt keine Zeit mehr zu verlieren.“ Sie fordert ein Einlenken der Behörden, die Forderungen der Inhaftierten seien ohne wenn und aber und zu erfüllen.