Sieben Festnahmen in Ankara

Am 400. Tag der Kampagne „Wir fordern unsere Arbeit zurück“ wurden erneut sieben Aktivist*innen in Ankara festgenommen.

Nuriye Gülmen und Semih Özakça protestieren seit 280 Tagen mit einem Hungerstreik gegen ihre Entlassung aus dem Staatsdienst. Seit 400 Tagen findet in Ankara täglich eine Protestaktion unter dem Motto „Wir fordern unsere Arbeit zurück" statt. Heute wurden wieder ehemalig öffentlich Beschäftigte bei der Aktion auf der „Yüksel Caddesi“ in Ankara festgenommen.

Erneut wurden die Aktivist*innen von der Polizei daran gehindert, vor dem mittlerweile abgesperrten Menschenrechtsdenkmal eine Presseerklärung abzugeben. Als sie ein Transparent mit der Aufschrift „Nuriye und Semih sollen ihre Arbeitstellen zurückerhalten“ ausrollten, wurde die Polizei handgreiflich. Es kam zu sieben Festnahmen.

Nuriye Gülmen und ihr Kollege Semih Özakça wurden wie ca. 150.000 weitere Staatsbedienstete an den Universitäten, im Sicherheits-, Verwaltungs- und Justizapparat seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 per Dekret entlassen. Gülmen war Literaturdozentin an einer Universität in Konya, Özakça war Lehrer an einer Grundschule in Mêrdîn. Allgemein wird den Entlassenen unterstellt, Verbindungen zu den mutmaßlichen Putschisten zu haben.