Schwerverletzter Gefangener gefoltert

Im vergangenen August geriet Gürbüz Topçu schwer verletzt in Gefangenschaft. Dort wurde er unter anderem durch das unterlassen von Hilfeleistungen gefoltert. Hüseyin Akyol berichtet heute in der Zeitung Özgürlükçü Demokrasi über seine aktuelle Situation.

Gürbüz Topçu wurde am 28. August 2017 schwer verletzt im Nurhak-Gebirge gefangen genommen. Aufgrund einer Schussverletzung hat er sein linkes Auge verloren. Die Verletzung beeinträchtigt auch sein rechtes Auge. Aufgrund einer Verletzung durch ein Projektil und Splitter sind die Knochen seiner linken Schulter zersplittert, er kann sie nicht bewegen. Sein linkes Bein ist ähnlich lädiert.

Er befand sich sieben Tage lang im Koma. Was ihm in den ersten 20 Tagen widerfahren ist, entzieht sich seiner Erinnerung. So schwer verletzt wurde er am 40. Tag dem Verhör unterzogen. Er befand sich in einem Zustand, in dem er nicht wirklich bei Bewusstsein war und seinen Körper nicht spürte, als sie ihn mehrere Dokumente unterzeichnen ließen. Da er zu diesem Zeitpunkt vollständig blind war, und auch nicht richtig bei Bewusstsein, weiß er nicht, was er unterschrieben hat.

Beim Verhör hatte er keinen Anwalt. In diesem Zustand, er konnte kaum laufen, wurde er vor den Staatsanwalt gebracht. Dort traf er auch einen Anwalt, aber er weiß nicht, wer er war. Seit drei Monaten sitzt er in Einzelhaft, obwohl sein Zustand es ihm nicht erlaubt, sein Leben allein zu führen. Er braucht einen Anwalt, der seinen Prozess beobachtet. Er möchte, dass ihm jemand hilft, das tägliche Leben zu bewältigen.

Er befindet sich zurzeit im Hochsicherheitsgefängnis von Elazığ. Es wurden etliche Besuchsanträge gestellt, die allesamt abgelehnt worden sind.