Êlih: Gefangene müssen stundenlang in Schnee und Regen stehen

Die politischen Gefangenen im Vollzugskomplex Beşiri in Êlih berichten von massiven Rechtsverletzungen. Unter anderem müssen sie stundenlang in Schnee und Regen draußen stehen.

Der politische Gefangene Vedat Duyuş hat in einem Telefongespräch mit seinem Bruder Hunaf über Misshandlungen und Rechtsverletzungen im Vollzugskomlex Beşiri in der nordkurdischen Provinz Êlih (tr. Batman) berichtet. Der 24-Jährige, der zu erschwerter lebenslänglicher Freiheitsstrafe ohne Aussicht auf Entlassung verurteilt worden ist, appelliert wegen der bedrohlichen Situation für die Gefangenen an den Menschenrechtsverein IHD und die Öffentlichkeit, etwas zu unternehmen. „Die Lage der politischen Gefangenen ist nicht gut. Briefe und Pakete werden uns nicht ausgehändigt. Sie werden zurückgeschickt. Wir werden unterdrückt und beschimpft. Wenn wir zum Hofgang gebracht werden, werden wir eingeschlossen und stehen dann fünf Stunden lang in Schnee und Regen“, sagte Vedat Duyuş im Telefongespräch mit seinem Bruder. Hunaf Duyuş fordert den IHD auf, die Zustände in dem Gefängnis zu untersuchen. Er sagt, dass die Gefangenen einen Hungerstreik angekündigt haben, sollten sich die Haftbedingungen nicht bessern.

Das Beşiri-Gefängnis in Riha

Sie halten sie doch ohnehin schon gefangen“

Seiner Mutter Fatma Duyuş berichtete Vedat, seine Zelle sei bereits Dutzende Male gestürmt und verwüstet worden. Selbst Telefongespräche werden sanktioniert. Da er über die Situation in Haft berichtet habe, wurde er zu einer zweimonatigen Disziplinarstrafe verurteilt. Fatma Duyuş sagt: „Sie haben kein Recht, dies unseren Kindern anzutun. Sie halten sie doch ohnehin schon gefangen. In der Zelle sind zwei Personen. Warum stürmen sie die Zelle und werfen die Sachen umher? Wir wollen nicht, dass sie unsere Kinder so behandeln.“