Politische Gefangene nach Folter im Hungerstreik

Hogir Batu ist im Nisêbîn-Widerstand festgenommen und zu lebenslänglicher Haftstrafe ohne Aussicht auf Entlassung verurteilt worden. Seit Dezember ist er in Reşqelas im Hungerstreik. Inzwischen haben sich zwei Gefangene dem Hungerstreik angeschlossen.

Hogir Batu ist während der Belagerung kurdischer Städte 2015/2016 in der Türkei in Nisêbîn verhaftet und später zu erschwerter lebenslänglicher Freiheitsstrafe ohne Aussicht auf Entlassung verurteilt worden. Am 23. Dezember wurde er gegen seinen Willen aus dem Hochsicherheitsgefängnis Diyarbakir (ku. Amed) in die Vollzugsanstalt Iğdır (Reşqelas) verlegt. Bei der Verlegung wurde er im Zuge einer entwürdigenden Leibesvisitation misshandelt und trat am 24. Dezember aus Protest in einen Hungerstreik. Am vierten Tag des Hungerstreiks wurde er stundenlang in einer Gummizelle festgehalten und von Wächtern gefoltert.

Inzwischen haben sich weitere politische Gefangene dem Hungerstreik in Iğdır angeschlossen. Firat Gerekli und Mazhar Metin verweigern aufgrund ihrer Haftbedingungen seit dem 16. Februar die Nahrungsaufnahme. Sie protestieren dagegen, dass Briefe nicht weitergeleitet werden, sie in weit voneinander entfernten Einzelzellen untergebracht sind und ihnen einen adäquate medizinische Behandlung verweigert wird.

Die Anwaltsvereinigung ÖHD fordert vom Justizministerium eine sofortige Beendigung der Rechtsverletzungen im Gefängnis und kündigt an, die Gefangenen zu besuchen.