Amnesty: Hinrichtungen weltweit auf dem Höchststand

Im vergangenen Jahr sind laut Amnesty International weltweit so viele Menschen hingerichtet worden wie seit zehn Jahren nicht mehr. Drei Länder sind für den Großteil der dokumentierten Exekutionen verantwortlich: Iran, Saudi-Arabien und der Irak.

Über 1500 Exekutionen dokumentiert

Die Zahl der weltweit dokumentierten Hinrichtungen ist laut einem Bericht auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden in 15 Ländern mehr als 1500 Exekutionen erfasst, wie aus einem am Dienstag von Amnesty International veröffentlichten Report zur Todesstrafe hervorgeht.

Drei Länder sind laut Amnesty für den Großteil der Hinrichtungen verantwortlich: Iran, Saudi-Arabien und der Irak. Zusammen entfallen rund 90 Prozent aller registrierten Fälle auf sie. An der Spitze steht erneut Iran, wo mindestens 972 Menschen exekutiert wurden - ein deutlicher Anstieg gegenüber 853 Fällen im Vorjahr. Dabei hätten die Regime-Behörden auch auf die Todesstrafe zurückgegriffen, um gegen die „Jin Jiyan Azadî“-Bewegung (Frau, Leben, Freiheit) vorzugehen.

Im Irak wurden laut Amnesty 2024 mit mindestens 63 Personen viermal so viele Menschen hingerichtet wie im Vorjahr. In Saudi-Arabien sei die Todesstrafe vergangenes Jahr in mindestens 345 Fällen vollstreckt worden, doppelt so häufig wie 2023. Ein Fortschritt sei zugleich, dass im zurückliegenden Jahr nur in 15 Ländern Todesstrafen vollstreckt wurden.

Nicht in der Gesamtzahl der Hinrichtungen berücksichtigt sind laut Amnesty International die vermutlich zu tausenden vollstreckten Hinrichtungen in der Volksrepublik China, weil dazu keine Daten vorlägen. Das tatsächliche Ausmaß der vollzogenen Hinrichtungen wird deshalb in dem Bericht nur teilweise erfasst – die tatsächliche Zahl der Exekutionen dürfte um ein Vielfaches höher liegen.