Wie über Angehörige bekannt wurde, befinden sich innerhalb des Gefängniskomplexes Tarsus in der Türkei fünf weibliche Gefangene seit dem 15. März und acht männliche Gefangene seit zwölf Tagen im Hungerstreik gegen die Verletzung ihrer Rechte.

Şerbet İşbirlir, deren Sohn Mesut İşbirlir in einer der Vollzugsanstalten des Gefängniskomplexes inhaftiert ist, hat sich nach einem Gespräch mit ihrem Sohn an die Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD in Mersin gewandt. Ihren Angaben zufolge habe ihr Sohn sie von dem Hungerstreik informiert.

Die Gefangenen fordern die Beendigung einer neu eingeführten Form der Zählung, bei der sie in militärischer Formation antreten müssen. Weiterhin wollen sie Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen Gefangenen, soziale Aktivitäten, die Aufhebung von Nacktdurchsuchungen, die Aushändigung von Büchern und anderen per Kargo gelieferten Gegenständen und die Ermöglichung von Angehörigenbesuch im gesetzlich festgelegten Rahmen von einer Stunde.

Aus dem Gefängnis von Tarsus wurde weiterhin bekannt, dass Mevlüt Gün, ein Mitarbeiter der Zeitschrift Özgür Toplum (Freie Gesellschaft), der vergangene Woche aus Kürkçüler nach Tarsus verlegt wurde, sich der militärischen Zählung verweigerte und daraufhin unter Einsatz von Gewalt in eine Gummizelle gesteckt worden ist.