PKK-Gefangene bei Krankentransport angegriffen

PKK-Gefangene sind in der türkischen Stadt Bolu beim Transport ins Krankenhaus angegriffen worden.

In den überfüllten Haftanstalten in der Türkei sind Menschenrechtsverletzungen ein Dauerzustand. In Bolu sind drei PKK-Gefangene beim Transport ins Krankenhaus angegriffen worden.

Der Vorfall ereignete sich bereits am 7. Dezember und wurde von Angehörigen der Gefangenen öffentlich gemacht. Wie Ridvan Yildeniz erklärte, wurden sein Bruder Halis Yildeniz und seine beiden Mitgefangenen Lokman Yilmaz und Cemal Tarhan aufgrund von gesundheitlichen Problemen mit einem Gefangenentransporter ins Krankenhaus gebracht. Im Transporter befand sich auch ein nicht politischer Gefangener. Auf dem Rückweg vom Krankenhaus öffneten die begleitenden Soldaten diesem Gefangenen die Handschellen, der daraufhin vor den Augen des Wachpersonals die drei gefesselten PKK-Gefangenen angriff und dabei Pro-Erdoğan-Rufe von sich gab. Halis Yildeniz wurde getreten, Lokman Yilmaz bekam Faustschläge ins Gesicht und Cemal Tarhan, der sich nur auf Krücken fortbewegen kann, bekam Schläge auf die Beine. Der Angreifer schrie dabei: „Wer sich gegen Erdoğan stellt, bekommt es mit mir zu tun!“

Die Gefängnisleitung verweigerte den PKK-Gefangenen ein ärztliches Attest über die Folgen der Misshandlung und ließ sie mit Gewalt in ihre Zellen bringen. Gegen den Angreifer wurden keine Maßnahmen eingeleitet.

Halis Yildeniz ist zu sechs Mal lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt und befindet sich seit 2008 im Gefängnis.