Neue Phase im Gefängniswiderstand in der Türkei

Der Hungerstreik politischer Gefangener in der Türkei ist beendet worden. Die Gefangenen halten an ihrer Forderung nach Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage fest und boykottieren Gerichte und Besuche.

Für Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage

Der Gefängniswiderstand in der Türkei ist in eine neue Phase getreten. Der seit November 2023 von politischen Gefangenen im zehntägigen Wechsel geführte Hungerstreik für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage wurde am 4. April beendet. Die Gefangenen halten an ihrer Forderung fest und haben beschlossen, Gerichtsverhandlungen zu boykottieren und auf Besuche und Telefongespräche mit ihren Angehörigen zu verzichten. Wie ihr Sprecher Deniz Kaya mitteilte, betrachten die Gefangenen die Freiheit von Öcalan als gleichbedeutend mit ihrer eigenen Freiheit und haben daher entschieden, unter den gleichen Bedingungen zu leben.

Von Abdullah Öcalan und seinen drei Mitgefangenen Ömer Hayri Konar, Hamili Yıldırım und Veysi Aktaş auf der Gefängnisinsel Imralı gibt es seit drei Jahren kein Lebenszeichen. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Kontaktmöglichkeit zu Rechtsbeiständen und Angehörigen ist verboten. Die Isolation von Öcalan spiegelt die Verweigerung einer Lösung der kurdischen Frage durch den türkischen Staat wider. Am 10. Oktober 2023 ist eine internationale Kampagne mit der Forderung nach Freilassung von Abdullah Öcalan und einer politischen Lösung der kurdischen Frage initiiert worden. Als Beitrag zu dieser Kampagne sind politische Gefangene in der Türkei am 27. November 2023 in einen mit wechselnden Gruppen geführten Hungerstreik getreten.