Hungerstreik von PKK/PAJK-Gefangenen wird verlängert

Der Hungerstreik von inhaftierten PKK- und PAJK-Mitgliedern in der Türkei soll auch über die Kommunalwahl am 31. März hinaus andauern. Sollte die Isolation von Abdullah Öcalan bis dahin nicht durchbrochen werden, werde der Protest andere Formen annehmen.

Der Hungerstreik von inhaftierten PKK- und PAJK-Mitgliedern in der Türkei soll verlängert werden. Wie der Gefangenensprecher Deniz Kaya mitteilte, werde der seit dem 27. November zur Unterstützung der internationalen Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ gruppenweise im Wechsel durchgeführte Protest nicht wie vorgesehen am 15. Februar enden, sondern auch über die Kommunalwahl am 31. März hinaus andauern. Ab dem 4. April wolle man den Hungerstreik dann „auf eine neue Stufe“ heben. Was konkret damit gemeint ist, dazu äußerte Kaya sich nicht.

Wir sind bereit, alles Erforderliche für die Freiheit zu tun

„Wir sind uns bewusst, dass die derzeitige Phase, die wir durchlaufen, große Risiken birgt, aber gleichzeitig auch ein Prozess ist, in dem sich vielfältige Chancen und Möglichkeiten des Erfolges bieten“, heißt es in der Mitteilung. Zwar versuchten Nationalstaaten wie die Türkei und Iran, die seit ihrer zulasten der Kurdinnen und Kurden vollzogenen Gründung bewahrte Tradition des Genozids dem kurdischen Volk gegenüber immer wieder neu zu legitimieren. „Mittlerweile existiert jedoch die Realität eines Volkes, das sich für seine Freiheit nach dem Paradigma organisiert, dessen Grundprinzipien Frauenbefreiung, Ökologie und Demokratie sind. Vorgelegt von der großen intellektuellen Kraft Rêber Apo [Abdullah Öcalan], dient dieses Paradigma der Zukunft der gesamten Menschheit. Wir blicken zurück auf 50 Jahre Erfahrung, die sich aus der Realität des Vorsitzenden, der Gefallenen und des Widerstands der PKK ergeben. Das Paradigma Rêber Apos inspiriert weltweit Menschen, die auf der Suche nach Alternativen sind, und macht ihn zu einem universellen Ideengeber. Um diese große ideologische Kraft herum haben wir die Wirklichkeit einer Guerilla und eines Volkes, die in der Linie der Opferbereitschaft vereint sind. All dies sind unsere wichtigsten Kraftquellen, die den Szenarien des Faschismus des genozidären türkischen Staates und der globalen Hegemonialmächte entgegenwirken und uns zur Freiheit führen werden.

Wir, die mehr als 10.000 Gefangenen der PKK und der PAJK in den Kerkern der türkischen Republik, erklären erneut, dass wir unserem Vorsitzenden, unseren Gefallenen, unserem Volk und den Werten, die unser Kampf hervorgebracht hat, verbunden sind. In einem solchen historischen Prozess ist unsere Entschlossenheit, unsere Pflichten und Verantwortungen zu erfüllen und zum Erfolg unseres Kampfes beizutragen, auch wenn wir uns in Kerkern befinden, größer denn je. Die Linie der Opferbereitschaft unserer selbstlosen Guerilla ist auch die Ausgangsbasis unseres Handelns. Die physische Freiheit unseres Vorsitzenden, dessen Person für die Summe all unserer materiellen und immateriellen Werte steht, ist der Ausgangspunkt unserer Existenz und die Grundlage für die Entwicklung des opferbereiten Widerstands. Aus diesem Grund möchten wir, dass die gesamte Öffentlichkeit erfährt, dass wir bereit sind, alle Aufgaben und Verantwortungen zu übernehmen, die erforderlich sind, um die Isolation von Rêber Apo zu durchbrechen und seine physische Freiheit zu gewährleisten, und dass wir das Notwendige erfüllen werden.

Wir weisen darauf hin, dass wir unseren im Wechsel geführten Hungerstreik, den wir am 27. November 2023 gegen die Isolation unseres Vorsitzenden aufgenommen haben, nicht wie angekündigt ab dem 15. Februar in eine neue Phase bringen werden. Wir haben entschieden, die derzeitige Aktionsform bis nach der Wahl beizubehalten, um die außerhalb der Gefängnismauern geführte Kampagne sowie den Wahlkampf nicht zu beeinflussen. Da wir die für den Zeitraum vom 15. Februar bis 4. April vorgesehene Massenmobilisierung unseres Volkes und den Ansatz, bei der Kommunalwahl eine starke Antwort auf die genozidär motivierte Politik des AKP/MHP-Faschismus und das System der Zwangsverwaltung zu geben, für sehr wichtig halten, wollen wir diesen Prozess nicht beeinträchtigen. Wir teilen der Öffentlichkeit hiermit mit, dass wir, sollte die Isolation unseres Vorsitzenden auch bis nach der Wahl andauern, unsere Aktion auf eine andere Stufe heben und so lange fortsetzen werden, bis wir Ergebnisse erzielen.

Den Frühling der freien Völker schaffen

In diesem Prozess rufen wir unser Volk, alle demokratischen Kreise sowie unsere Freundinnen und Freunde dazu auf, im Rahmen der Kampagne Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ Widerstand zu leisten, mit massenhaften Aktionen für die physische Freiheit von Rêber Apo zu mobilisieren, ihre historischen Pflichten und Verantwortungen in dieser kritischen Phase der Geschichte zu erfüllen und diese internationale Initiative zum Erfolg zu verhelfen. Darüber hinaus sollten sich unser Volk und solidarische Menschen mit aller Kraft an der Wahlkampfphase beteiligen, um die Institutionalisierung des Faschismus zu verhindern und die Politik des Völkermordes an den Kurdinnen und Kurden zu zerschlagen. Es ist der Tag gekommen, an dem wir alle uns um Rêber Apo scharen müssen. Es ist Zeit, die Freiheit unseres Volkes auf der Grundlage der physischen Freiheit unseres Vorsitzenden zu gewinnen. Und es ist der Moment, an dem wir die Isolation auf Imrali durchbrechen und den Frühling der freien Völker schaffen. Unser respektvoller Gruß gilt allen, die nach diesem Prinzip Widerstand leisten.“