Mindestens 44 Schutzsuchende auf Atlantikroute gestorben

Wie die NGO Caminando Fronteras mitteilt, sind mindestens 44 Migrant:innen am Sonntag gestorben, nachdem ihr Boot vor der saharauischen Küste gekentert war.

Das Sterben auf der Atlantikroute geht weiter. Nach Berichten der NGO Caminando Fronteras sind am Sonntag erneut mindestens 44 Migrant:innen gestorben, nachdem ihr Boot vor dem westafrikanischen Kap Boujdour gekentert ist. Zum Schicksal der Überlebenden erklärt Helena Maleno, Sprecherin der Initiative: „Die zwölf Überlebenden wurden unter dem marokkanischen Ausländerrecht festgenommen. Es gibt weder Rechte noch Pietät gegenüber den Migrant:innen.“

Die Leichen von sieben Opfern wurden an Land gebracht. Die marokkanischen Behörden, welche die Westsahara, wo die Schutzsuchenden gestartet waren, besetzt halten, haben bisher keine Erklärung abgegeben. Das Boot mit den Schutzsuchenden war höchstwahrscheinlich unterwegs zu den Kanarischen Inseln. Erst am Freitag hatten Marokko und Spanien verkündet, ihre „Kooperation gegen irreguläre Migration“ zu verstärken.

Nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums wurden 14.700 Menschen in den ersten drei Monaten des Jahres an der Küste aufgegriffen. Im vergangenen Jahr wurden 63.120 Menschen durch die Behörden am Aufbrechen nach Europa gehindert. 40.000 Menschen gelang im vergangenen Jahr nach Angaben des spanischen Innenministeriums die Überfahrt. Die Atlantikroute gilt als die tödlichste Fluchtroute. 4.400 Menschen sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Caminando Fronteras auf dem Seeweg nach Spanien gestorben, die meisten von ihnen auf der Atlantikroute. Die Dunkelziffer der Todesfälle dürfte noch weit höher liegen.