IHD: Staat für Tod von Schutzsuchenden verantwortlich

Der Menschenrechtsverein IHD hat eine Erklärung zum Tod von vier Migranten an der türkisch-syrischen Grenze abgegeben. Die Schutzsuchenden aus Rojava waren von der Militärpolizei in ein Minenfeld getrieben worden.

Die Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (türk. Mardin) hat eine Erklärung zum Tod von vier Migranten Anfang vergangener Woche im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgegeben. Die vier Toten gehörten zu einer zehnköpfigen Gruppe, die als Flüchtlinge von Rojava aus über die Grenze nach Qoser (Kızıltepe) zu gelangen versuchte. Sie waren von der Militärpolizei in ein Minenfeld getrieben worden. Der Vorfall wurde erst bekannt, als die restlichen sechs Schutzsuchenden aus der Gruppe zur Abschiebung der Staatsanwaltschaft vorgeführt wurden. 

„An der Grenze zu Nordostsyrien bei Mêrdîn wurde eine Gruppe von Zivilist*innen von Sicherheitskräften angegriffen. Einige von ihnen wurden durch Schüsse der Sicherheitskräfte, andere durch eine Minenexplosion getötet. Der Tod, die Verletzung und Misshandlung von Zivilist*innen an der Grenze ist mittlerweile zum Normalzustand geworden. Auch die Minenfelder, die nach der Ottawa-Konvention längst hätten geräumt werden müssen, kosten immer noch Menschen das Leben“, heißt es in der Stellungnahme.

IHD fordert Ermittlungen

Der IHD fordert wirksame Ermittlungen und eine Veröffentlichung der Ergebnisse. Außerdem müssten die Leichen endlich ihren Familien übergeben werden.