Vor dem Abschiebegefängnis am Hamburger Flughafen hat eine Solidaritätskundgebung für den kurdischen Aktivisten Kavan Heidari stattgefunden. Etwa 50 Menschen waren gekommen, um Solidarität mit Heidari zu zeigen. Organisiert war die Kundgebung von der „Glasmoorgruppe“, die sich seit vielen Jahren gegen Abschiebung und für Bleiberecht engagiert.
Kavan Heidari ist seit dem 23. März in Hamburg in Abschiebehaft. Einen Tag später trat er in einen Hungerstreik, inzwischen ist er auch im Durststreik. 2017 kam er als politischer Geflüchteter, als Mitglied der KDP-Iran, über Rumänien nach Deutschland. Aufgrund des Schengener Abkommens wurde sein Asylantrag in Deutschland nicht angenommen. Schon zuvor war er zwei Mal abgeschoben worden, das letzte Mal 2019 von München nach Rumänien. Damals hatte man ihn mit grober Gewalt ins Flugzeug verbracht, ihm wurden sogar zwei Rippen gebrochen.
Heidari fürchtet, von Rumänien in den Iran abgeschoben zu werden, wo er aufgrund seines politischen Engagements schwer gefoltert worden ist, unter anderem war ihm Gift verabreicht worden. Daher hat er auch einen Tumor im Hals und Schäden an den Stimmbändern. In einer Petition für Kavan Heidari, die Freunde in seinem Namen gestartet haben, heißt es: „Bei einer dritten Abschiebung nach Rumänien wird mir jede Chance auf ein sicheres Weiterleben genommen und ich werde in den Iran abgeschoben.“
Auf der Kundgebung wurde auch auf einen weiteren Gefangenen im Abschiebegefängnis hingewiesen. Christophe aus Mali wurde am 16. März in der Ausländerbehörde Hamburg festgenommen. Er war bereits vergangenes Jahr in Abschiebehaft und wurde nach sechs Wochen aufgrund des kurzfristigen Abschiebestopps im Zuge der Corona-Pandemie entlassen. Nun steht seine Abschiebung erneut unmittelbar bevor.
Während der Kundgebung wurde Musik aus Mali und Kurdistan abgespielt, die Gefangenen wurden in vielen Sprachen begrüßt. Die Teilnehmenden forderten die Freilassung und ein Bleiberecht für Kavan, Christophe und alle Abschiebegefangenen.