Kurde in Hamburger Abschiebegefängnis im Hungerstreik

Den fünften Tag in Folge protestiert ein seit dem 23. März im Abschiebegefängnis am Flughafen Hamburg inhaftierter Kurde mit einem Hungerstreik gegen eine Überstellung nach Rumänien und damit die Abschiebung in den Iran.

Dem kurdischen Aktivisten Kavan Heidari droht die Überstellung nach Rumänien und damit die Abschiebung in den Iran. Seit Dienstag vergangener Woche befindet er sich im Abschiebegefängnis am Hamburger Flughafen, wie die Gefangenensolidaritätsorganisation Rote Hilfe e.V. mitteilt. In einem Aufruf Heidaris an Menschenrechtsorganisationen und die Behörden heißt es:

„Als politischer Mensch (Peschmerga und Mitglied der HDKA) sitze ich jetzt im Abschiebeknast beim Hamburger Flughafen. Nach zwei Abschiebungen von Deutschland nach Rumänien stehe ich nun unter Gefahr, in den Iran angeschoben zu werden. Als Regime-Kritiker bedeutet das für mich das Todesurteil. Ich warne alle: Der einzige Weg für mich, meine tödliche Abschiebung zu stoppen ist ein trockener Hungerstreik, bis meine Forderungen erfüllt sind. Geben Sie mir das Recht auf Asyl! Oder lassen Sie mich frei, um Deutschland zu verlassen und in ein anderes Land zu gehen. Die deutsche Regierung ist für den Ausgang meines Lebens verantwortlich.”

Bei der HDKA handelt es sich um die Hîzbî Dêmukratî Kurdistanî Êran‎, auch bekannt als Demokratische Partei Kurdistans-Iran (PDK-I). Wegen seiner Mitgliedschaft dort saß Heidari im Iran bereits im Gefängnis, eigenen Angaben zufolge wurde er dort schwer gefoltert. Mit einer Petition bei Change.org versucht der Aktivist sich Gehör für sein Anliegen zu verschaffen. Organisationen wie die Rote Hilfe und der Solidaritätsrat für iranische Flüchtlinge in der Türkei rufen zur Unterstützung der Unterschriftenkampagne auf.