Gefangene in Konya schließen sich Hungerstreik an
Im Gefängnis von Konya haben sich fünf Insassen dem Hungerstreik gegen Isolation und Menschenrechtsverletzungen in türkischen Haftanstalten angeschlossen.
Im Gefängnis von Konya haben sich fünf Insassen dem Hungerstreik gegen Isolation und Menschenrechtsverletzungen in türkischen Haftanstalten angeschlossen.
Seit drei Wochen findet in türkischen Gefängnissen ein Hungerstreik gegen die mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie massiv verschlechterten Haftbedingungen statt. Die Gefangenen fordern ein Ende der Isolation, medizinische Versorgung und die Einhaltung ihrer Grundrechte. Der Hungerstreik richtet sich insbesondere gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali und findet im Moment in Fünftagesschichten statt. Fünf politische Gefangene aus der Vollzugsanstalt in Ereğli bei Konya haben sich ebenfalls dem Protest angeschlossen.
Über seine Familie gab der Gefangene Ibrahim Sütçü folgende Erklärung ab: „Wir sind zu fünft hier. Jeder von uns ist Teil einer Hungerstreikgruppe. Mit dem Streik hat die Repression zugenommen und uns werden beispielsweise keine Zeitungen mehr ausgehändigt.“
Die Streikgruppe, bestehend aus Ömer Sipek, Ibrahim Sütçü, Muhammet Hasan Ibiş, Faik Budak und einem weiteren Gefangenen, dessen Name nicht zu ermitteln war, übermittelten das Gedicht des victorianischen Dichters Ernest William Henley „Invictus“, eines der Lieblingsgedichte Nelson Mandelas während seiner Haftzeit, das sie den Beteiligten am Hungerstreik widmen:
„Out of the night that covers me,
Black as the pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.
In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.
Beyond this place of wrath and tears
Looms but the horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds and shall find me unafraid.
It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll,
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.”