Hunderte Schutzsuchende vor Kanarischen Inseln gerettet

Die spanische Küstenwache hat am Mittwoch mehr als 220 Menschen aus kleinen Booten vor den Kanarischen Inseln gerettet. Die Zahl der Menschen, die sich auf die oft tödliche Reise über den Atlantik machen, steigt weiter an.

Am Mittwoch wurden 225 Migrant:innen von der spanischen Küstenwache aus Seenot gerettet. Die Schutzsuchenden waren in sechs Booten in der Nähe der Inseln Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa unterwegs. Bereits am Dienstag hatten elf Boote mit 355 Menschen die Küsten von Lanzarote und Gran Canaria erreicht.

Durchschnittlich mindestens zwölf Tote täglich

Nach Angaben der spanischen Behörden haben 9.250 Menschen in diesem Jahr die gefährliche Überfahrt auf die Kanarischen Inseln geschafft. Im Vorjahr waren es weniger als die Hälfte. Nach Angaben der UN-Migrationsagentur IOM wurden in diesem Jahr 785 Todesfälle bei der Überfahrt auf der hochgefährlichen Atlantikroute registriert. Die UN-Agentur weist darauf hin, dass die reale Zahl der Todesopfer wesentlich höher sein dürfte. Nach Berichten der NGO Caminando Fronteras sind fast 2.000 Menschen in diesem Jahr bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Nach Angaben der Nachrichtenagentur EFE sind allein im August mindestens 379 Männer, Frauen und Kinder bei der Überfahrt gestorben. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von zwölf Menschen.

Statt sichere Fluchtwege zu schaffen, baut die EU ihre Abschottung immer weiter aus und zwingt Schutzsuchende dazu, immer gefährlichere Wege zu wählen, um Krieg, Hunger, Dürre und Verfolgung zu entkommen.