Hakan Abi freigelassen: „Es lebe der Gefängniskampf!“

Der Haftentlassungstermin von Hakan Abi ist fünfmal verschoben worden, weil er sich einer von den türkischen Behörden verlangten „Reueerklärung“ verweigerte. Heute konnte der Kurde in seine Heimatstadt Colemêrg zurückkehren.

Keine Reue

Der politische Gefangene Hakan Abi ist aus türkischer Haft entlassen worden und in seine Heimatstadt Colemêrg (tr. Hakkari) zurückgekehrt. Der Kurde war 2017 in Edirne festgenommen und wegen Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation und versuchter illegaler Grenzüberschreitung zu sieben Jahren und fünf Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Entlassungstermin wurde fünfmal verschoben, weil Abi sich einer im Gefängnis verlangten „Reueerklärung“ verweigerte. Am Montagabend konnte er die Vollzugsanstalt in Yozgat schließlich verlassen. In Colemêrg wurde er von seinen Angehörigen und Mitgliedern der DEM-Partei erwartet.

Bei seinem Empfang sagte Hakan Abi, dass die Demokratie in der gesamten Türkei durch die repressive Politik der AKP-Regierung vernichtet und die Widerstandstradition in den Gefängnissen dennoch ungebrochen fortgesetzt werde: „Wir kämpfen vor allem für Frieden und Freiheit und deshalb sind wir im Recht. Es lebe der Widerstand in den Kerkern!“

Der Ko-Vorsitzende des DEM-Provinzverbands in Colemêrg, Kadir Şahin, erklärte: „In den Gefängnissen findet ein unerbittlicher Widerstand statt. Ein Grund dafür ist der unzureichende Kampf gegen politische Unterdrückung außerhalb der Gefängnisse.“ Oftmals seien es die Gefangenen, die den politischen Kampf in der Türkei anführten, so der DEM-Politiker. Diesem Widerstand gelte es „draußen" gerecht zu werden.