Grabbesuch bei Deniz Poyraz

Der stellvertretende HDP-Vorsitzende Ümit Dede hat das Grab von Deniz Poyraz besucht. Die Aktivistin wurde im Juni bei einem Anschlag auf die Parteizentrale in Izmir von einem türkischen Faschisten ermordet. Der Prozess beginnt am 29. Dezember.

Der stellvertretende HDP-Vorsitzende Ümit Dede hat das Grab von Deniz Poyraz in Izmir besucht. Anlass war die Menschenrechtswoche, die jedes Jahr am Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember eingeleitet wird. Begleitet wurde Dede bei dem Grabbesuch auf dem Friedhof in Buca unter anderem von den Ko-Vorsitzenden des HDP-Provinzverbands, Besriye Tekgür und Abdulkadir Badur, sowie den Rechtsanwält:innen Türkan Ağaç Aslan und Mecit Yıldırım. Beide vertreten die Nebenklage im Prozess um den Mord an Deniz Poyraz. Auch die Eltern der Aktivistin waren anwesend.

Die 38-jährige Deniz Poyraz war Kurdin und arbeitete in der HDP-Zentrale in Izmir. Am 17. Juni wurde sie bei einem rassistisch motivierten Anschlag auf das Parteibüro von Onur Gencer, Anhänger der rechtsextremen Organisation „Graue Wölfe“, ermordet. An jenem Tag sollte in dem Gebäude eine Vorstandssitzung mit etwa vierzig Personen stattfinden, die kurzfristig verschoben worden war. Die HDP sprach daher von einem Massaker, das dort hätte stattfinden sollen. Gencer selbst äußerte in seiner Vernehmung, das Attentat mit dem Ziel ausgeführt zu haben, „auf alles und jeden zu schießen, der sich mir nähern würde“. Der Prozess gegen ihn beginnt am 29. Dezember in Izmir.

„Deniz Poyraz war eine Frau, die ihre Stimme für Frieden erhob. Mit ihrer Ermordung wurde versucht, den Ruf für ein Zusammenleben in diesem Land in Frieden verstummen zu lassen“, sagte Dede. Der Abgeordnete, der zugleich menschenrechtspolitischer Sprecher der HDP ist, bezeichnete das Attentat an Poyraz als einen „Mord unter staatlicher Aufsicht“, der in einer „systematisch aufgeheizten rassistischen Atmosphäre“ durch regierungsamtliche Hetze provoziert worden sei. „Verantwortlich für diesen Mord ist einzig die Regierung unter Recep Tayyip Erdogan“, so Dede.

Die HDP sei entschlossen, Rechenschaft einzufordern von den Drahtziehern des Attentats an Deniz Poyraz. „Es geht darum, Gerechtigkeit zu erwirken und zu verhindern, dass weitere Freundinnen und Freunde auf die gleiche Weise aus dem Leben gerissen werden“, sagte Dede. „Dafür werden wir uns auf politischer und juristischer Ebene einsetzen.“