Am berühmten Menschenrechtsmonument in der Innenstadt von Ankara sind im Gedenken an Perihan Pulat rote Nelken niedergelegt worden. Es handelt sich um den Ort in der bekannten Yüksel Caddesi, an dem die am Montag im Alter von 78 Jahren an Lungenversagen verstorbene Friedensaktivistin am Maifeiertag im Jahr 2018 von der Polizei misshandelt wurde. Unter den Trauernden waren Menschen aus der Zivilgesellschaft, Politik und Kultur. Gekommen waren etwa die Parlamentsabgeordnete Filiz Kerestecioğlu (HDP), der Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Ankara, Vezir Coşkun, und der Dichter Ahmet Telli.
Die Polizei wurde voll und ganz ihrem Ruf gerecht; immer wieder kam es zu Provokationen durch einzelne Beamte sowie Versuche, die Menschenmenge auseinanderzutreiben. Zuvor wurde bereits vor dem Sitz der Architektenkammer die Verlesung einer gemeinsamen Erklärung von verschiedenen demokratischen Initiativen in Erinnerung an Perihan Pulat verhindert. Begründet wurde das Verbot damit, dass die Gruppe den Straßenverkehr blockieren würde.
Die Politikerin Filiz Kerestecioğlu zeigte sich empört über das Verhalten der Polizei, mehrfach kam es zu hitzigen Diskussionen mit der Einsatzleitung. Ohne weitere Zwischenfälle wurde die Zusammenkunft mit kräftigem Applaus beendet.