Folter und Drohungen gegen festgenommene HDP-Aktivisten

Es liegen Berichte über Folter an 36 in Istanbul festgenommenen HDP-Aktivisten vor.

Seit dem 8. November sind 36 Personen aus dem Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der Türkei festgenommen worden. Die Aktivist*innen standen am Montag in Istanbul vor Gericht, wo ihre Festnahmedauer um vier weitere Tage verlängert wurde.

Folter in Raum ohne Kameras

Einer der betroffenen Aktivisten ist Metin Yılmaz. Er erklärt, nach seiner Gerichtsvorführung in einem Zimmer ohne Kameras misshandelt worden zu sein, weil er eine Nacktdurchsuchung verweigerte. Yılmaz berichtet, dass bei der Folter darauf geachtet wurde, keine Spuren zu hinterlassen. Dennoch habe er große Schwierigkeiten beim Laufen.

Ohne Behandlung aus dem Krankenhaus geholt“

Die Anwält*innen der jungen Aktivist*innen gaben an, dass ihre Mandant*innen zur Feststellung ihres Gesundheitszustands ins Krankenhaus gebracht wurden und dabei die Handschellen so fest zugezogen worden sind, dass Blutergüsse entstanden. Als die Aktivist*innen verlangten, dass diese Verletzungen ins Untersuchungsprotokoll aufgenommen werden sollen, wurden sie eigenen Angaben nach vom Arzt aus dem Behandlungsraum geworfen. Sie wurden ohne Protokollierung der Verletzungen oder Behandlung aus dem Krankenhaus gebracht. Trotz aller Warnungen waren den Aktivist*innen die ganze Zeit die Hände auf dem Rücken gefesselt.