Deutsche Behörden sagen bessere Kooperation mit Interpol zu

Die Bundesregierung möchte Flüchtlinge aus der Türkei besser vor der Verfolgung durch Ankara schützen.

Nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung wird das Bundeskriminalamt künftig Interpol darüber informieren, wenn Zweifel an der Rechtmäßigkeit einer Fahndung eines anderen Mitgliedsstaates bestehen.

In der Vergangenheit gelang es der türkischen Regierung mehrfach, in Europa lebende Oppositionelle auf die Fanhdungsliste von Interpol zu setzen.

Im vergangenen Sommer verhaftete die spanische Polizei den deutsch-türkischen Schriftsteller Dogan Akhanlı im Spanien-Urlaub, nachdem die Türkei ihn auf die Liste von Interpol gesetzt hatte.

Obwohl die Kölner Staatsanwaltschaft, die sich die Beweislage im Fall Akhanlı bereits 2014 genauer angesehen hatte und zu dem Entschluss kam, der Vorwurf gegen den Schriftsteller sei von frisch fabrizierter Natur und stamme aus der wunderlichen Welt von Recep Tayyip Erdoğans politischer Justiz, teilten die deutschen Behörden ihre Zweifel mit Interpol nicht.

Nun plant das Bundeskriminalamt eine bessere Zusammenarbeit mit Interpol, um solche Festnahmen wie im Fall Akhanlı zu vermeiden.