„Der Kampf geht draußen weiter“
Ahmet Kağanarslan wurde nach 32 Jahren politischer Gefangenschaft in der Türkei entlassen. Er war 1992 im Kreis Silopiya festgenommen worden und vor einem der berüchtigten Staatssicherheitsgerichte (DGM) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er kam am Dienstag aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Tekirdağ frei und wurde von seinen Angehörigen und unter anderem Dilek Sönmez Demir, der Ko-Vorsitzenden des Angehörigenvereins politischer Gefangener (MA TUHAY-DER), empfangen.
Kağanarslan gab vor dem Gefängnis eine Erklärung ab und sagte: „Es waren insgesamt 32 Jahre. Es ist wirklich ein ganz besonderes Gefühl, nach 32 Jahren nach draußen zu kommen.“ Er erklärte aber gleichzeitig, dass er traurig sei, seine Weggefährten im Gefängnis zurückzulassen und fuhr fort: „Aber es ist auch etwas ganz Besonderes, dass der Kampf jetzt draußen weitergeht. Wir haben auch Freunde, deren Strafen verlängert wurden. Sie haben versucht, uns in die Knie zu zwingen, aber wir haben uns nicht gebeugt, wir sind in Ehre und Würde herausgekommen. Das ist das Wichtigste.“
Dilek Sönmez Demir erklärte, dass die Gefängnisleitung falsche Informationen herausgegeben habe, um eine große Begrüßung Kağanarslans zu verhindern. „Unser Genosse hat 32 Jahre seines Lebens geopfert, und wir haben versucht, ihn mit einer Massenkundgebung zu begrüßen, aber uns wurden falsche Informationen gegeben“, erklärte Demir.
Am Mittwoch wird Kağanarslan in seine Heimat Amed (tr. Diyarbakir) zurückkehren.