Türkische Militärgewalt gegen Guerillagebiete
In Darmstadt haben Aktivist:innen aus der kurdischen Diaspora gegen den fortgesetzten Krieg der Türkei gegen die Guerilla und den mutmaßlichen Einsatz chemischer Kampfstoffe durch das türkische Militär demonstriert. Die Kundgebung auf dem zentralen Luisenplatz wurde vom kurdischen Volksrat und der Frauenversammlung organisiert und begann mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes.
In einer im Anschluss verlesenen Erklärung des Dachverbands KON-MED e.V. wurde der türkischen Regierung vorgeworfen, gezielt gegen das Völkerrecht zu verstoßen und chemische Waffen in schwer zugänglichen Bergregionen einzusetzen. Besonders hervorgehoben wurde, dass die Angriffe trotz eines von der PKK im Frühjahr einseitig erklärten Waffenstillstands und der Auflösung der Partei erfolgen.
Mehmet Çopan, Ko-Vorsitzender der hessenweiten Föderation FCDK-KAWA, bezeichnete die aktuellen Militäraktionen der Türkei als „eine neue Angriffswelle unter Einsatz unmoralischer Mittel wie chemischer Waffen“. Ziel sei es, den politischen Einfluss der kurdischen Bewegung zu schwächen und die Perspektive eines kurdischen Status zu zerstören, so Çopan.
„Es ist unsere historische Verantwortung, das von uns angestrebte gesellschaftliche System trotz aller Repression zu verwirklichen“, sagte Çopan. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung der internationalen Solidarität und rief zu mehr Zusammenarbeit mit demokratischen Akteur:innen in Europa auf.
Kritik an doppelten Standards der Türkei
Çopan warf der Türkei vor, im Nahen Osten mit zweierlei Maß zu messen: Während sie Israels Einfluss in der Region toleriere, versuche sie, kurdische politische Strukturen systematisch zu zerschlagen. Ziel der aktuellen Offensive sei es, den Einfluss von PKK-Gründer Abdullah Öcalan zu schwächen, so Çopan – man selbst hingegen wolle dessen Position im Kampf um eine politische Lösung stärken.
Appell zur Mobilisierung
Zum Abschluss seiner Rede rief Çopan zur verstärkten Organisierung auf: „Die stärkste Kraft ist die am besten organisierte Gesellschaft. Wenn wir in allen Bereichen handlungsfähig bleiben, werden wir diesen Kampf gewinnen.“