Der politische Gefangene Mehmet Emin Özkan wird trotz seines schlechten Gesundheitszustandes nicht aus dem Gefängnis entlassen. Der 83-Jährige ist seit 25 Jahren unschuldig im Gefängnis in der Türkei. In den letzten Wochen wurde er aufgrund akuter gesundheitlicher Probleme etliche Male aus dem D-Typ-Gefängnis in Amed (tr. Diyarbakir) ins Krankenhaus gebracht und dort ans Bett gefesselt. Alle Anträge auf Haftverschonung wurden abgelehnt.
Jetzt ist sein ebenfalls inhaftierter Sohn Ahmet Özkan aus einer anderen Vollzugsanstalt in Amed ins D-Typ-Gefängnis verlegt worden, um seinen Vater pflegen zu können. Wie er Angehörigen telefonisch mitteilte, ist Mehmet Emin Özkan gestern und heute zur Begutachtung seines Gesundheitszustandes ins Krankenhaus gebracht worden – mit gefesselten Händen im Rollstuhl.
Özkan ist seit 1996 im Gefängnis und wird vom Menschenrechtsverein IHD in der Liste der „schwerkranken Gefangenen“ geführt. Er leidet unter diversen Krankheiten, unter anderem Demenz, und hat bisher sechs Herzinfarkte überlebt. Verurteilt wurde er als vermeintliches PKK-Mitglied wegen Mordes an dem türkischen Brigadegeneral Bahtiyar Aydın zu einer erschwerten lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Anklage gegen ihn beruhte im Wesentlichen auf den Aussagen eines Kronzeugen. Später kam heraus, dass Aydın von seinen eigenen Leuten erschossen worden war.