Guerillakämpfer auf Friedhof der Namenlosen begraben

Die zuletzt im gerichtsmedizinischen Institut Malatya (Meletî) aufbewahrten Leichen von elf GuerillakämpferInnen wurden auf dem Friedhof der Namenlosen begraben. Berichten zufolge waren die Körper der Getöteten nicht wiederzuerkennen.

Der Vorsitzende des Menschenrechtsvereins (IHD) in Meletî, Mehmet Tuncel, gab an, dass die Leichen von 23 GuerillakämpferInnen (20 HPG-Mitglieder, 3 MLKP-Mitglieder), die in den vergangenen 2 Monaten bei Zusammenstößen und Luftangriffen der türkischen Armee in Dêrsim, Çewlîg und Elazîz ums Leben kamen, im rechtsmedizinischen Institut Malatya aufbewahrt wurden.

Laut Tuncel konnten 2 Mitglieder der MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei) sowie 10 GuerillakämpferInnen der HPG von ihren Familien in Empfang genommen werden. Doch 11 der Kämpferinnen und Kämpfer wurden bereits vor 2 Wochen auf dem Friedhof der Namenlosen begraben.

Tuncel wies darauf hin, dass vor Ausrufung des Ausnahmezustands die Kommunikation mit dem gerichtsmedizinischen Institut möglich war, dem Menschenrechtsverein jedoch seit dem Ausnahmezustand der Zugang zu Informationen verwehrt wird.

Weiterhin berichtete Tuncel, es sei den Angehörigen der getöteten GuerillakämpferInnen kaum möglich gewesen, die Leichen zu identifizieren, da die körperliche Unversehrtheit der Getöteten nicht mehr bestand.

In den vergangenen 2 Monaten wurden die Leichen von insgesamt 23 getöteten KämpferInnen in das gerichtsmedizinische Institut von Malatya gebracht.  Die Leichen der drei MLKP-Mitglieder brachte man aus Dêrsim, 7 HPG-Mitglieder aus Çewlîg sowie 7 weitere aus Elazîz.

Der IHD-Kreisvorsitzender Mehmet Tuncel fügte außerdem hinzu, dass 4 weitere Familien -unter ihnen eine aus Iran- Blutproben für einen DNA-Test bei der Staatsanwaltschaft abgegen haben, um die Leichen ihrer Angehörigen in Empfang nehmen zu können.