In der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) sind mehrere Regionen zu vorübergehenden Sondersicherheitsgebieten deklariert worden. Wie das türkische Gouverneursamt mitteilte, sei die vorerst für fünfzehn Tage befristete Maßnahme auf Prävention angelegt. Man wolle verhindern, dass die nationale Sicherheit und öffentliche Ordnung gefährdet wird, und „gewalttätigen Zwischenfällen“ vorbeugen.
Die Anordnung steht im Zusammenhang mit einer Militäroperation, die seit gut einer Woche in Şirnex gegen die kurdische Guerilla durchgeführt wird. In der Provinz, die an die Kurdistan-Region des Irak (KRI) und damit an die von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete grenzt, ist die 23. Infanteriedivision der türkischen Landstreitkräfte angesiedelt. Für die betroffene Bevölkerung bedeutet die Maßnahme, dass bis zum Monatsende de facto Ausnahmezustand herrscht.
Nach bisherigem Stand wurden zwölf Orte in Şirnex zu Sondersicherheitsgebieten erklärt. Diese liegen in den Landkreisen Cizîr (Cizre), Silopiya (Silopi), Elkê (Beytüşşebap), Qilaban (Uludere), Basan (Güçlükonak) und in der Provinzhauptstadt Şirnex. Unter anderem geht es dabei um die vier Gipfel des Cûdî-Berges, die Besta-Region, Kureyşîn, das Serin/Wadi und die Faraşîn-Region. Die Bewohnerinnen und Bewohner in den dortigen Siedlungen und Dörfern wurden vom Gouverneursamt aufgefordert, sich an eine Ausgangssperre zu halten.