Zwei Personen aus Mexmûr von PDK-Geheimdienst verschleppt

Zwei Menschen aus dem Flüchtlingscamp Mexmûr sind vom Geheimdienst der südkurdischen Barzani-Partei PDK verschleppt worden. Einer der Betroffenen ist Bêwar Emin Tahir, der sich um die diplomatischen Angelegenheiten des Camps kümmert.

Zwei Menschen aus Mexmûr sind am 13. Juni auf dem Weg ins Krankenhaus in Hewlêr (Erbil) verschleppt worden. Bei den Betroffenen handelt es sich um Bêwar Emin Tahir, der Mitglied des diplomatischen Komitees des Flüchtlingscamps ist, sowie um den Camp-Bewohner Osman Nadir.

Nach vorliegenden Informationen sind die beiden Männer von der Geheimdienstorganisation Parastin verschleppt und zu den Sicherheitskräften Asayish gebracht worden. Wo sie genau festgehalten werden, ist unbekannt. Sie sollen schwer gefoltert worden sein. Informationen über ihren Gesundheitszustand liegen nicht vor.

Nach der Verschleppung hat das Camp-eigene Komitee für auswärtige Angelegenheiten Kontakt zum Landrat der Kleinstadt Mexmûr aufgenommen. Der Landrat hat zugesagt, beim Gouverneur von Hewlêr und dem Innenministerium nach dem Grund der Festnahme und dem Aufenthaltsort der beiden Männer zu fragen.

Bêwar Emin Taha ist seit langer Zeit in diplomatischen und bürokratischen Angelegenheiten des Camps tätig. Er war an vielen Gesprächen mit verschiedenen Institutionen in Bagdad und Hewlêr beteiligt. Seine diplomatische Tätigkeit ist allgemein bekannt.

Die Verschleppung der beiden Männer aus Mexmûr fällt in eine Zeit, in der der türkische Staat gemeinsam mit der südkurdischen Regierungspartei PDK massive Angriffe auf die Region Xakurke durchführt. Es besteht der Verdacht, dass auch der türkische Geheimdienst eine Rolle bei dem Verschleppungsfall spielt.

Zu den Aufgaben von Bêwar Emin Taha gehörten auch die Ausweise der Bewohner von Mexmûr. Unbestätigten Aussagen zufolge bemüht sich der türkische Staat bei den UN darum, die Ausgabe von Ausweisen an die Menschen von Mexmûr zu verhindern. Dass immer noch keine Ausweise ausgegeben werden, erhärtet diesen Verdacht.