Zwangsverwalter-Proteste in Wan und Mêrdîn
In Wan, Mêrdîn und Amed wird weiter gegen die Absetzung der Bürgermeister protestiert.
In Wan, Mêrdîn und Amed wird weiter gegen die Absetzung der Bürgermeister protestiert.
Vor vier Wochen wurden die Oberbürgermeister*innen der Provinzhauptstädte Amed (Diyarbakir), Wan (Van) und Mêrdîn (Mardin) vom türkischen Innenministerium des Amtes enthoben und durch Zwangsverwalter ersetzt. In allen drei Städten reißen die Proteste gegen diesen politischen Putsch nicht ab.
Auf einer Kundgebung in Wan kritisierte der HDP-Abgeordnete Kemal Bülbül den Besuch des türkischen Innenministers Süleyman Soylu in Amed mit scharfen Worten. Soylu war nach Amed gereist, um sich an dem vom türkischen Geheimdienst MIT inszeniertem Protest vor der örtlichen HDP-Zentrale zu beteiligen. Soylu sei nicht Minister geworden, um sich vor die HDP-Zentrale zu setzen, sondern um Probleme zu lösen, erklärte Bülbül in einer Rede. Die Mütter vor dem HDP-Gebäude seien auf der Suche nach ihren Kindern, würden jedoch von der Regierung instrumentalisiert. An den Innenminister appellierte Bülbül: „Gehen Sie doch nach Qendîl und machen Sie dort einen Sitzstreik. Die Kinder dieser Frauen sind nicht in Amed, sondern in Qendîl. Mit Ihren Methoden macht man keine Politik.“
In Mêrdîn redete der HDP-Abgeordnete Imam Taşçıer auf einer Protestversammlung vor dem HDP-Gebäude. Er erklärte, dass sich ohne eine Lösung der kurdischen Frage kein Problem in der Türkei lösen lasse.