Zwangsverwalter in Gever und Nisêbîn ernannt

Wie in vielen anderen von der HDP regierten Städten sind in den nordkurdischen HDP-Hochburgen Gever und Nisêbîn Zwangsverwalter an Stelle der gewählten HDP-Ko-Bürgermeister*innen ernannt worden.

Während das AKP/MHP-Regime einen blutigen antikurdischen Krieg in Nordsyrien führt, geht die Erdoğan-Administration auch im Inneren gegen die demokratische Opposition und insbesondere die Kurd*innen vor.

Nachdem am 15. Oktober die Ko-Bürgermeister*innen von Nisêbîn (Nusaybin), Semire Nergiz und Ferhat Kurt, festgenommen und anschließend inhaftiert wurden, ist an ihrer Stelle der Staatsbeamte Mehmet Balıkçılar zum Zwangsverwalter der Stadt ernannt worden. Die Ko-Bürgermeister*innen wurden wegen ihrer Beteiligung an einer Kampagne gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ angeklagt.

Am gleichen Tag wurden die Ko-Bürgermeister*innen von Gever (Yüksekova), Irfan Sarı und Remziye Yaşar, unter ähnlichen Anschuldigungen festgenommen und inhaftiert. An ihrer Stelle wurde der Beamte Osman Doğramacı als Zwangsverwalter eingesetzt. Zuvor waren bereits in den kurdischen Großstädten Amed (Diyarbakır), Wan (Van) und Mêrdîn (Mardin) sowie in den Kreisstädten Qereyazi (Karayazı) und Pîran (Kulp) Zwangsverwalter eingesetzt worden.