Zehn Tote bei Guerillasabotage in Wan

Bei einer Sabotageaktion der Frauenguerilla YJA Star gegen einen Mannschaftstransportwagen sind in Wan zehn Soldaten der türkischen Armee ums Leben gekommen.

In der nordkurdischen Provinz Wan sind zehn türkische Soldaten am Sonnabend bei einer Sabotageaktion der Frauenguerilla YJA Star getötet worden. Das geht aus einer von der Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) herausgegebenen Bilanz zum aktuellen Kriegsgeschehen in Kurdistan hervor.

Nach HPG-Angaben ereignete sich die Aktion im Kreis Şax (tr. Çatak) und traf einen Mannschaftstransportwagen. Dieser war einen Tag zuvor mit einem weiteren Militärfahrzeug in die Region eingerückt, nachdem eine Funkbasisstation im Umland des Dorfes Şaminis von der YJA Star zerstört wurde. Bis Samstagnachmittag sind die Fahrzeuge beobachtet worden. Gegen 16 Uhr wurde der Transporter getroffen.

Die YJA Star erklärt, die Aktionen aus Anlass des 37. Jahrestags des Beginns des bewaffneten Kampfes der kurdischen Befreiungsbewegung am 15. August 1984 im Rahmen der in der Region eingeleiteten „revolutionären Siegesoffensive Egîdên Botanê“ durchgeführt zu haben.

Aktionen in Südkurdistan

Wie die HPG weiter mitteilen, hat die Guerilla am Freitag im südkurdischen Xakurke die Gipfelstellungen der türkischen Besatzungstruppen am Girê Şehîd Şahan mit schweren Waffen unter Beschuss gesetzt. Die Ziele wurden „erfolgreich“ getroffen, Angaben zu Toten oder Verletzten liegen nicht vor.

In Zap wurden die Besatzer ebenfalls unter Artilleriefeuer genommen, die dortige Aktion fand gestern statt. Getroffen wurden Militärstellungen am Cîloya Biçûk, die Zahl der Veruste in den Reihen der türkischen Armee waren nicht festzustellen.

In Avaşîn verhinderte die Guerilla am heutigen Sonntag einen Stellungsausbau am Girê Sor. Durch den „wirksamen Beschuss“ waren die Besatzungstruppen gezwungen, ihre Bauarbeiten einzustellen und sich ein Stück zurückzuziehen.

Angriffe der Besatzungstruppen

In der Nacht zu Sonntag registrierte die HPG-Pressestelle intensive Hubschrauberaktivitäten über den Regionen Girê Sor, Girê Spî, Tabûra Ereba, Girê Silêman und Mamreşo in der Avaşîn-Region. Etwa zeitgleich erfolgten Luft- und Bodenangriffe gegen die Verteidigungsanlage der Guerilla in Werxelê. Früher am Tag waren die Hänge des Girê Sor bereits mit schweren Waffen bombardiert worden. Die HPG weisen darauf hin, dass es zu fünf Einsätzen von chemischen Kampfstoffen durch die türkische Armee gekommen ist. Die Aufklärungsflüge dauern derweil weiter an. Die Region wird nahezu pausenlos von Überwachungsdrohnen überflogen. Verluste in den Reihen der Guerilla gab es den Angaben zufolge nicht.