Zahlreiche Gewerbetreibende in Ostkurdistan haben heute ihre Läden geschlossen gehalten und sind damit einem Aufruf mehrerer Parteien zu einem 24-stündigen Generalstreik gegen die drohende Hinrichtung von Pakhshan Azizi und Varisheh Moradi gefolgt.
Aktivist:innen in Ostkurdistan und auch die Kampagne „Not o Execution, Yes to free Life“, der sich für eine Freilassung der beiden im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftierten Kurdinnen einsetzt, zeigten auf X Videos, auf denen geschlossene Geschäfte in Innenstädten zu sehen waren, wie etwa im Basar von Azizis Geburtsstadt Mahabad. Auch in anderen Städten wie Seqiz (Saqqez), Bokan, Dîwandere (Divandarreh), Dêwlan (Dehgolan) und Sine (Sanandadsch), wo Moradi geboren wurde, blieben praktisch alle Geschäfte geschlossen.
Die Menschenrechtsorganisation Kurdistan Human Rights Network (KHRN) berichtete davon, dass Behörden des iranischen Regimes viele Geschäfte, die sich an dem Streik beteiligten, markiert hätten. Den Inhaber:innen seien telefonisch und via SMS Konsequenzen wie Lizenzentzüge angedroht worden, sollten sie ihre Betriebe weiterhin geschlossen halten.
Sand ins Getriebe der staatlichen Tötungsmaschinerie
Zu dem Generalstreik hatten die sechs größten Parteien Ostkurdistan PAK, PJAK, PDK-I und die drei Komala-Fraktionen aufgerufen. Es sollte Sand ins Getriebe der staatlichen Tötungsmaschinerie gestreut und ein Zeichen der Solidarität mit der Sozialarbeiterin Pakhshan Azizi und der Aktivistin Varisheh Moradi sowie allen anderen von der Todesstrafe bedrohten politischen Gefangenen gesetzt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Azizi und Moradi befinden sich seit Sommer 2023 im Gefängnis. Sie wurden in grob unfairen Verfahren wegen „bewaffneter Rebellion gegen das System“ zum Tode verurteilt.